Es ist für mich immer extrem spannend zu sehen, was die “ungecoachten” Vereine beim ersten Boniersystem-Fest machen. Ich will dir natürlich so viele Infos mitgeben wie möglich.
Für das Konfigurieren der Veranstaltung, gibt es eine Checkliste.
Die erste Frage richtet sich an die Anzahl der Kellner. Das hängt natürlich von vielen Faktoren ab. Ich würde aber mal so sagen:
Grobe Schätzung: Pro 120 Sitzplätze, mindestens einen Kassier-Kellner und 1,75 mal so viele Träger wie Kassiere.
Auf einer Biergarnitur haben acht bis zehn Leute Platz. Ich rechne eher mit acht, da oft einzelne Plätze leer bleiben. Das bedeutet, alle 15 Biertische ein Kellner.
Das heißt, bei 75 Biergarnituren (=600 Plätze) solltest du schon 5 Kellner und 9 Träger haben. Das kann natürlich variieren wenn das Areal klein ist und die Wege kurz, oder bei einem Ball, wenn eher Wein in Flaschen und daher weniger oft bestellt wird.
Was tust du nun, wenn du merkst, dass es nicht rund läuft?
Leute bestellen an der Bar und setzen sich dann hin
Dass mal jemand an der Bar steht ist ja ganz normal. Erst wenn die Leute sich nach dem Bestellen gleich hinsetzen, ist das ein Alarmzeichen für dich als Organisator.
Das ist ein Zeichen für zu wenig Kellner oder die Kellner werden nicht gefunden. Bitte denke daran, deine Kellner immer zu markieren. Das kann ein eigenes Polo, ein Shirt, ein Schal, ein Hut oder ein Luftballon sein. Von Warnwesten rate ich ab, da diese komplett blöd ausschauen und daher kein Kellner nehmen will und oft auch schweißtreibendes Material ist.
Wenn du Gäste siehst, die ihre Kinder den Kellner suchen schicken oder wenn du viele Gäste ohne Getränk siehst, die den Kopf verrenken, dann brauchst du entweder bessere Markierungen oder mehr Kellner.
An der Theke stehen zu viele Leute
Ist dein Fest zu gut besucht oder sind alle Sitzplätze leer? Ich hoffe mal das Erstere. Da helfen nummerierte Stehtische. Am besten viele davon, die du zur Not aufstellen kannst. Du musst die Leute von der Schank wegbekommen, damit die Leute dahinter auch schnell arbeiten können. Die Zwischenrufe sind oft störend für das Personal.
Wenn das bei dir aber so Tradition ist und du die Leute nicht von der Theke weg bekommst und auch nicht wegbekommen möchtest, brauchst du auf jeden Fall eine eigene Kellnerschank.
Dauert es deinen Gästen zu lange auf einen Kellner zu warten und dann die Bestellung zu bekommen, verstopfen die Gäste bald die Theke. Es macht kein gutes Bild wenn es so aussieht, als müsste ich als Gast lange anstehen. Daher kannst du die Theke auch durch Stehtische – für alle die nicht sitzen wollen – frei bekommen.
Viele leere Plätze bei vielen Gästen
Deine Gäste wollen nicht sitzen? Steht altes Geschirr herum? Kann es sein, dass die Musik viel zu laut ist? Lass die Träger immer altes Geschirr mit zurück nehmen.
Schick die Gäste auf die Plätze, wenn sie an die Theke kommen.
Das System ist für die Küche und Schank viel angenehmer, wenn sie einfach nur Zettel abarbeiten müssen, als dauernd hin und her zu springen.
Vergiss nicht, dass solche Systeme noch relativ neu bei Vereinsfesten sind. Die Gäste müssen erst lernen, dass es am Tisch schneller geht als an der Theke. Helft mit, das den Leuten klar zu machen.
Zu viele Bons im Drucker
Jetzt haben wir es geschafft, dass alle sitzen oder am Stehtisch stehen und schon sind unzählige Zettel beim Drucker. Wenn du mehrere Stationen auf einen Drucker legen willst, dann denk daran, dass es für Essen und Trinken quasi immer getrennte Drucker geben muss.
Kommt ihr in den Stationen trotz vollständig funktionierender Küche und Schank mit den Bons nicht weiter, lasst euch nicht stressen.
Es gibt immer Situationen, an denen das Kastl fast übergeht, das ist normal. Arbeitet es nacheinander ab und schickt die Gäste an der Schank an die Tische, weil ihr grad nicht könnt. Oft liegt es eben auch daran, dass der Ablauf durch Zwischenrufe stark gestört wird.